Derzeit blicken wir mit Freude darauf, dass sich unser Deutscher Aktienindex in diesem Jahr besser entwickelt hat als die US-Märkte. Leider ist dies nur eine sehr verkürzte Sicht. Bei aller aktueller Skepsis gegenüber den USA sieht die Realität der letzten 25 Jahre so aus:

Um Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen, steht in dem Fall die obere dunkelblaue Linie für den S&P 500-Index, der den amerikanischen Markt repräsentiert (+ 280 %) im Verhältnis zur unteren grauen Linie dem DAX-Kursindex (+ 46 %). Der Unterschied im Zuwachs ist beträchtlich. Die Hoffnung, dass diese Schere geschlossen werden kann, ist mehr als wage.
Die mittlere hellblaue Linie stellt den DAX dar, den wir kennen und beobachten. Darin sind allerdings Dividendenausschüttungen miteingerechnet.
Damit spielt der deutsche Leitindex im internationalen Vergleich eine Sonderrolle, da es sich bei den meisten Indizes um sogenannte Kursindizes handelt. D.h. dort bleibt die Dividende als Ertragskomponente außen vor. Es werden lediglich die Kursbewegungen abgebildet.
Ziel von Indizes war es ursprünglich, Anlegerinnen und Anlegern Orientierung über die Entwicklung eines Anlagemarktes zu geben. Wie in vielen anderen Bereichen unseres Lebens ist auch hier über die letzten Jahre die Angebotsvielfalt enorm gewachsen.
Indizes gibt es mittlerweile nahezu auf alles – Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe… allein auf Aktienmärkte sind es weltweit 3 Millionen. Das Universum an Indizes ist dadurch kaum noch zu überblicken.
