Wer in den Bergen beim Wandern unterwegs ist, sollte sich vorher über eine Wetter-App informieren, wie Aussichten sind. Grundsätzlich sollte der Wanderer jedoch auf alles vorbereitet sein und die entsprechende Ausrüstung für alle Fälle dabeihaben.
Ähnlich wie beim Wanderer verhält es sich für den Anleger. Börsen-Prognosen und Marktaussichten, die für die 2025 erstellt werden, kann/sollte man zur Kenntnis nehmen. Man kann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen, sollte jedoch auch für andere Szenarien und Unvorhergesehenes gerüstet sein.
Konkret läuft das immer wieder darauf hinaus, sein Vermögen möglichst breit zu diversifizieren – nicht alle Eier in einen Korb zu legen.
Wie immer blicken wir auf das abgelaufene Jahr zurück und staunen, was da so alles passiert ist. Das wird uns mit dem neuen Jahr nicht anders gehen.
Was wird unter der Trump-Regierung tatsächlich passieren? Bringt die Neuwahl in Deutschland tatsächlich den lang erhofften Neustart und endlich Aufbruchstimmung? Wird Europa besser zusammenfinden? Gelingt zumindest ein Einfrieren des Krieges in der Ukraine?
2025 hat das Zeug dazu, in wichtigen Punkten zu einem Entscheidungsjahr zu werden!
Einen großen Einfluss auf Wirtschaft und Börse hat die Entwicklung der Zinsen. Hier gibt es in den Prognosen einen weitgehenden Konsens, dass in den USA nur noch wenige Zinsschritte nach unten zu erwarten sind, in Europa hingegen die EZB die Zinsen, aufgrund der schlechten konjunkturellen Situation, noch stärker lockern wird.
Die Zeit von Null- oder sogar Negativ-Zinsen sind noch nicht lange her und gut in Erinnerung. Die meisten Anleger werden sich dann wohl mit etwas weniger Zins begnügen und nicht gleich wieder in risikoreichere Anlagen umschichten. Liquidität bleibt also Trumpf – allerdings auf Kosten von realen Kaufkraftverlusten.
Bezüglich der aktuellen geopolitischen Krisenherde hat das Beispiel von Syrien gezeigt hat, wie schnell sich die Lage unerwartet ändern kann. Die große Hoffnung bleibt, dass in diesem Jahr auch für den Ukraine-Konflikt zumindest ein Waffenstillstand erreicht werden könnte, zumal sich der Krieg langsam auch für die russische Wirtschaft und damit für das Volk als zunehmend spürbare Belastung darstellt.
Europa müsste sich neu erfinden und stärker zusammenrücken. Bewusst habe ich hier den Konjunktiv gewählt, da ich mir aktuell nicht vorstellen kann, wie das passieren soll, da die großen Staaten wie Deutschland und Frankreich derzeit zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind und eine einende Vision fehlt.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass viele Investoren mittlerweile nicht mehr an Europa glauben:
- überbordende bürokratische Auflagen
- mangelhafte Digitalisierung
- zerfallende Infrastruktur…
„Warum Wohlstand erarbeiten, wenn man ihn auch verteilen kann?“, fragt Kabarettist Dieter Nuhr süffisant in seinem satirischen Jahresrückblick.
Eine Gesellschaft, die lange in Wohlstand lebt, wird träge. Dies und die Auswirkungen davon erleben wir zurzeit bei uns.
Trotz allem lassen sich auch in Deutschland und Europa Anlagemöglichkeiten finden, da vor viele Unternehmen international ausgerichtet sind.
Übrigens: Über diesen Vorteil, der Möglichkeit einer internationalen Ausrichtung, verfügen Sie als Anleger ebenso. Die Umsetzung erfolgt ganz einfach mittels Investmentfonds.
Die besten Renditen lassen sich bei einer Spezialisierung auf ein Anlagethema erzielen. Das setzt allerdings hohes Fachwissen voraus und kann mit einem höheren Risiko verbunden sein.
Im Gegensatz dazu ist die Streuung des Vermögens der wirksamste Schutz vor Unwissenheit und Unsicherheit. Daher sind Investmentfonds für die allermeisten Anleger das Mittel der Wahl.
Das Szenario einer wirtschaftlichen Stagnation in Verbindung mit inflationären Tendenzen erscheint mir persönlich am wahrscheinlichsten. Das birgt die Gefahr von unruhigen Zeiten an den Aktienmärkten. Gleichzeitig würden in dem Fall auch Anleihen keinen ausreichenden Schutz bieten, um die möglichen Rückgänge bei den Aktien auszugleichen.
Anleger sollten sich also für dieses Jahr auf unruhigere Zeiten und geringere Erträge einstellen.
Im Normalfall ist deshalb jedoch keine Anpassung in Ihrem Depot erforderlich. Volatilität/Schwankung ist normal und einzukalkulieren. Langjährig erfahrene Anleger können damit umgehen.
Anpassungen wären indes bei grundlegenden Änderungen Ihrer persönlichen Situation und finanziellen Verhältnissen zu besprechen und ggf. umzusetzen.
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